Acta Structuralica

international journal for structuralist research

Book | Chapter

222688

Biographische Konstruktionen in Widersprüchen

Zum Umgang mit Diskontinuitäten und Konflikten in den Lebensgeschichten von Frauen und Männern

Bettina Dausien

pp. 55-60

Abstract

Während die Geschlechterdimension in der neueren empirischen Lebenslaufforschung zunehmend berücksichtigt wird, ist sie in der Biographieforschung noch kaum systematisch thematisiert worden. So wissen wir relativ gut über die statistischen Lebensverläufe von Frauen Bescheid. Sie sind diskontinuierlicher als die von Männern und insgesamt so vielfältig und komplex, daß sie sich nicht zum Muster einer »weiblichen Normalbiographie« verdichten lassen (vgl. Krüger et al. 1989; Mayer et al. [Hg.] 1991). Die sozialen Strukturierungen durch die Institutionen des Arbeitsmarkts und der Familie widersprechen sich im Lebenslauf von Frauen, blockieren sich wechselseitig, machen Brüche und Umorientierungen erforderlich, für die es kein allgemeines, durch Institutionen geregeltes Lösungsmuster gibt. Wie aber erleben und bearbeiten die Subjekte jene Diskontinuitäten und Konflikte? Die statistisch registrierten Brüche besagen ja noch nicht, daß sie auch subjektiv als »brüchiges Leben« interpretiert werden, genauso wie eine äußerlich lineare Karriere subjektiv nicht als »glatt« erlebt werden muß.

Publication details

Published in:

Rehberg Karl-Siegbert (1997) Differenz und Integration: Die Zukunft moderner Gesellschaften: Verhandlungen des 28. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie im Oktober 1996 in Dresden Band II: Sektionen, Arbeitsgruppen, Foren, Fedor-Stepun-Tagung. Wiesbaden, Verlag für Sozialwissenschaften.

Pages: 55-60

DOI: 10.1007/978-3-322-83268-9_8

Full citation:

Dausien Bettina (1997) „Biographische Konstruktionen in Widersprüchen: Zum Umgang mit Diskontinuitäten und Konflikten in den Lebensgeschichten von Frauen und Männern“, In: K.-S. Rehberg (Hrsg.), Differenz und Integration: Die Zukunft moderner Gesellschaften, Wiesbaden, Verlag für Sozialwissenschaften, 55–60.