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Lebensphilosophie und Gesellschaftskritik
pp. 149-180
Abstract
Dass die Philosophie Henri Bergsons (1859-1941) in Deutschland nach dem Zweiten Weltkrieg nahezu unbekannt geblieben ist, dass sie häufig nur bruchstückhaft und durch Vorurteile entstellt in der Diskussion auftauchte und dass ihr schließlich der Vorwurf des Vitalismus, Voluntarismus und Biologismus angehängt wurde, lässt sich unter anderem auf die negative Rezeption zurückführen, der Bergsons Denken schon seit den zwanziger Jahren ausgesetzt war. Insbesondere die Ablehnung durch Repräsentanten des historisch-materialistischen Diskurses hat, wenn auch mit unterschiedlichen Schattierungen, nachhaltig dazu beigetragen, dass sich Bergson nach 1945 in Deutschland keiner größeren Wertschätzung mehr erfreute und heute allenfalls weitab vom philosophischen und sozialwissenschaftlichen mainstream auf Interesse und Resonanz stößt.
Publication details
Published in:
Peter Lothar (2016) Umstrittene Moderne: soziologische Diskurse und Gesellschaftskritik. Dordrecht, Springer.
Pages: 149-180
DOI: 10.1007/978-3-658-13730-4_6
Full citation:
Peter Lothar (2016) Lebensphilosophie und Gesellschaftskritik, In: Umstrittene Moderne, Dordrecht, Springer, 149–180.