Allgemeine Theorie komplexer Systemprobleme
Operations Research
pp. 138-157
Abstract
Der Operations Research ist als bewußte Gegenströmung zur Forschungsweise der analytischen Disziplinen entstanden. In den technischen, ökonomischen und politischen Systemen, deren Funktionsweise er untersucht, treffen Naturgesetze, technologische Imperative, divergierende Interessen und soziale Bewertungen zusammen. Die methodische Ausrichtung des Operations Research ist insofern synthetisch, als er die Funktionsbedingungen solcher Systeme nicht nach »analytisch« vorgegebenen Aspekten betrachtet, sondern nach Maßgabe jener Probleme, die sich aus der Interaktion komplementärer, insbesondere auch konkurrierender Gesichtspunkte ergeben. Als ein interdisziplinärer Ansatz greift der Operations Research auf die Vorleistungen der anderen Neuen Wissenschaften zurück, vor allem auf die kybernetischen Schemata des Informationsflusses, auf neuartige mathematische Techniken, auf die Theoreme der Spieltheorie, die Verfahren der Systemanalyse, der Kosten-Nutzen-Analyse und der computergestützten Simulation.1 Sein spezifischer Beitrag zur Gruppe der Neuen Wissenschaften besteht in einer allgemeinen Theorie der Organisation arbeitsteiliger Prozesse und ist damit zugleich von praktischer wie theoretischer Bedeutung.
Publication details
Published in:
Müller Klaus (1996) Allgemeine Systemtheorie: Geschichte, Methodologie und sozialwissenschaftliche Heuristik eines Wissenschaftsprogramms. Wiesbaden, Verlag für Sozialwissenschaften.
Pages: 138-157
DOI: 10.1007/978-3-322-95633-0_8
Full citation:
Müller Klaus (1996) Allgemeine Theorie komplexer Systemprobleme: Operations Research, In: Allgemeine Systemtheorie, Wiesbaden, Verlag für Sozialwissenschaften, 138–157.