In der Vorbemerkung zu diesem Überblick über die psychologischen und soziologischen Jugendtheorien war von einem gemeinsamen Forschungsprojekt die Rede, in dem herausgefunden werden sollte, inwieweit Altersorientierungen bei Jugendlichen heute eine Rolle spielen. Im Projektantrag hieß es seinerzeit: "n diesem Forschungsprojekt geht es um die Frage, wie Jugendliche heute ihren Weg vom Kind zum Erwachsenen strukturieren, wie sie sich dabei mit Erwartungen anderer auseinandersetzen und mit Eltern, anderen Erwachsenen und Gleichaltrigen Kriterien für altersangemessene Rechte und Pflichten aushandeln. Es mehren sich Diagnosen, daß der Streit um altersangemessene Rechte und Pflichten schärfer geworden ist. Jugendliche empfinden das Verhältnis zwischen zugestandenen Rechten bzw. zugemuteten Pflichten und dem "wirklichen" Stand ihrer sozialen (körperlichen usw.) Reife als ungerecht, als falsch "getimet". In qualitativen Interviews soll herausgearbeitet werden, inwieweit sich solche altersirrelevanten Auffassungsformen von Jugendbiographie identifizieren lassen bzw. welches Spektrum von altersbezogenen Orientierungen und Typisierungen vorliegt."¹⁾ Um die Ergebnisse dieses Forschungsprojektes geht es nun.