Acta Structuralica

international journal for structuralist research

Book | Chapter

199528

Vorbemerkung

Eine triviale Frage, ein gemeinsames Forschungsinteresse und eine scheinbar widersprüchliche These

Heinz Abels

pp. 9-13

Abstract

Jugend vor der Moderne — das ist die Jugend vor der Zukunft, die gleich beginnen wird. Das Risiko, das sich an dieser Schwelle für die Gesellschaft und den Jugendlichen ergibt, besteht permanent und wird auch durch Gewöhnung nicht geringer. Von wem auch? Da das so ist, drängt sich — zunächst ganz unwissenschaftlich — eine Frage auf, die recht trivial klingt. Sie lautet: "Woher weiß ein Jugendlicher eigentlich, was er wann tun darf bzw. tun soll?" Wem diese Frage allzu schlicht erscheint, möge sich daran erinnern, wie es war, als er seine erste Zigarette geraucht hat oder an einem Abend nicht pünktlich zu Hause war. Eltern mit heranwachsenden Kindern wissen ohnehin, daß zwischen dieser einfachen Frage und den Ansichten, die sie und ihre Sprößlinge für richtig halten, wahre Abgründe klaffen. Den ersteren kommt das meiste viel zu früh, die zweiten führen sich so auf, als ob sie die einzigen seien, denen das noch nicht gestattet werde.

Publication details

Published in:

Abels Heinz (1993) Jugend vor der Moderne: soziologische und psychologische Theorien des 20. Jahrhunderts. Wiesbaden, Verlag für Sozialwissenschaften.

Pages: 9-13

DOI: 10.1007/978-3-322-93645-5_1

Full citation:

Abels Heinz (1993) Vorbemerkung: Eine triviale Frage, ein gemeinsames Forschungsinteresse und eine scheinbar widersprüchliche These, In: Jugend vor der Moderne, Wiesbaden, Verlag für Sozialwissenschaften, 9–13.