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Die Technik
techne und poiesis
pp. 211-219
Abstract
Schon kurz nach der Veröffentlichung des dritten Teils seiner Philosophie der symbolischen Formen, der der Symbolform "Wissenschaft" und dabei insbesondere psychologischen und logischen Fragen sowie der Philosophie der Physik und Mathematik gewidmet war, veröffentlichte Cassirer im Jahre 1930 einen Aufsatz mit dem Titel "Form und Technik", der in dem von Leo Kestenberg herausgegebenen Band Kunst und Technik erschien. Auf den ersten Blick scheint es erstaunlich, daß er nach seiner Wende zur Kulturphilosophie, die zwar keineswegs auf eine Trennung von Kulturwissenschaften und Naturwissenschaften angelegt war, sich dem (in dieser Zeit) doch noch eher randständigen Thema der Philosophie der Technik zuwendet. Noch erstaunlicher ist seine dort sehr explizit vertretene Auffassung, die Technik verkörpere eine eigenständige Symbolform, angesiedelt zwischen Kunst und Wissenschaft. Man hätte eher erwartet, daß er in der Folgezeit zunächst andere in seinem Hauptwerk nicht weiter explizierte, aber zum von ihm genannten Kanon der Symbolformen gehörende Kulturgebiete behandeln würde. Aber es gibt kontextuelle und systematische Gründe in seinem Denken, die seine ihm scheinbar vordringliche Beschäftigung mit der Technik plausibel machen.
Publication details
Published in:
Sandkühler Hans Jörg, Pätzold Detlev (2003) Kultur und Symbol: ein Handbuch zur Philosophie Ernst Cassirers. Stuttgart, Metzler.
Pages: 211-219
DOI: 10.1007/978-3-476-02942-3_9
Full citation:
Pätzold Detlev (2003) „Die Technik: techne und poiesis“, In: H.J. Sandkühler & D. Pätzold (Hrsg.), Kultur und Symbol, Stuttgart, Metzler, 211–219.