Hat Alter einen Sinn?
pp. 17-51
Abstract
Die Methode des Funktionalismus ist von Talcott Parsons zur Entwicklung einer Gesellschaftstheorie verwendet worden, die eine ganze Epoche soziologischen Denkens beeinflußt hat und deren Wirkungsgeschichte auch heute noch — z.B. in der soziologischen Alternsforschung — anhält. Da mit dem Status einer "reifen" Theorie jedoch immer auch ihre oberflächliche Rezeption verbunden ist, verspricht eine Überprüfung der Alternsforschung auf ihre Prämissen einen neuen Blick auf z.T. bereits zum "Kanon" der Alternsforschung gehörige Antworten. Die allgemeine Frage, die diesen Antworten vorausgeht, thematisiert die soztalstrukturelle Bedeutung die hohem Alter in der modernen Gesellschaft zukommt. Den Soziologen Parsons trotz seiner vergleichsweise spärlichen Äußerungen zum hohen Alter an den Anfang dieses Kapitels zu stellen, rechtfertigt sich durch seine theoretische Grundlegung einer Gesellschaftstheorie, die die Integration aller Mitglieder einer Gesellschaft beschreibt. Die — aus der Sicht der klassischen Alternsforschung —problematische Integration alter Menschen hat mit dem Parsonsschen Strukturfunktionalismus ein erstes Erklärungsmodell gefunden.
Publication details
Published in:
Saake Irmhild (1998) Theorien über das Alter: Perspektiven einer konstruktivistischen Alternsforschung. Wiesbaden, Verlag für Sozialwissenschaften.
Pages: 17-51
DOI: 10.1007/978-3-663-11646-2_2
Full citation:
Saake Irmhild (1998) Hat Alter einen Sinn?, In: Theorien über das Alter, Wiesbaden, Verlag für Sozialwissenschaften, 17–51.