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Philosophie des Mittelalters
pp. 196-199
Abstract
Mit seinen allgemeinen Urteilen über die Philosophie des Mittelalters steht Schopenhauer ganz in der Tradition der Aufklärung (vgl. Hallich 2002, 163). Das Mittelalter ist ihm das »Millenium der Rohheit und Unwissenheit« (P I, 187), in der Philosophie gekennzeichnet durch den »disputirsüchtigen, beim Mangel aller Realkenntniß, an Formeln und Worten allein zehrenden Geiste der Scholastiker« (W I, 57). Unter Berufung auf den im Sinne der Aufklärung wirkenden Philosophiehistoriker Wilhelm Gottlieb Tennemann sieht er das Charakteristikum der Scholastik in der »Vormundschaft der herrschenden Landesreligion über die Philosophie, welcher eigentlich nichts übrig blieb, als die ihr von jener vorgeschriebenen Hauptdogmen zu beweisen und auszuschmücken« (W I, 500).
Publication details
Published in:
Schubbe Daniel, Koßler Matthias (2018) Schopenhauer-Handbuch: Leben – Werk – Wirkung. Stuttgart, Metzler.
Pages: 196-199
DOI: 10.1007/978-3-476-04559-1_13
Full citation:
Koßler Matthias (2018) „Philosophie des Mittelalters“, In: D. Schubbe & M. Koßler (Hrsg.), Schopenhauer-Handbuch, Stuttgart, Metzler, 196–199.