Diskurslinguistik
eine neue linguistische Teildisziplin
pp. 155-177
Abstract
Seit einigen Jahrzehnten wird in der gesellschaftlichen Öffentlichkeit vermehrt von "Diskursen" gesprochen. Dies trifft auch auf sozial- und geisteswissen-schaftliche Forschungsbeiträge zu, die dort zu verzeichnenden Gebrauchsformen stehen dabei, mit den populär-öffentlichen Gebrauchsvarianten dieses Ausdrucks in einer gewissen Korrespondenz. Der Ausdruck wird in der weiteren Öffentlichkeit eher unspezifisch gebraucht, in den einschlägigen Wissenschaftsbereichen hingegen geschieht dies mit Bezug auf wichtige Traditionen der zugehörigen Theoriebildung. Was bezeichnet aber dieser zunehmend Relevanz gewinnende Ausdruck nun eigentlich? Ganz allgemein und einer weitergehenden Spezifikation an dieser Stelle vorgreifend, im Sinne eines noch sehr abstrakten gemeinsamen Nenners der variierenden Gebrauchsweisen und damit zunächst noch mehr oder weniger vage: Mit Diskurs werden in der Regel öffentlich geführte und von verschiedenen Medien getragene Debatten von größerem Umfang und längerer Dauer bezeichnet, die sich einschlägigen Themenbereichen und Problemstellungen von gesellschaftlich und/oder kulturellem Belang widmen. Derartige Debatten brauchen nicht den gesamten Bereich einer Gesellschaft in Gänze zu erfassen, sondern können auf gesellschaftliche Teilbereiche und somit auf bereichspezifische "Teilöffentlichkeiten" beschränkt sein.
Publication details
Published in:
Felder Ekkehard (2009) Sprache. Dordrecht, Springer.
Pages: 155-177
DOI: 10.1007/978-3-642-00342-4_6
Full citation:
Konerding Klaus-Peter (2009) „Diskurslinguistik: eine neue linguistische Teildisziplin“, In: E. Felder (Hrsg.), Sprache, Dordrecht, Springer, 155–177.