Acta Structuralica

international journal for structuralist research

Book | Chapter

187739

Wissen-Zuerst-Erkenntnistheorie

Frank Hofmann

pp. 87-93

Abstract

Eine der einflussreichsten und attraktivsten Entwicklungen der letzten zwanzig Jahre in der Erkenntnistheorie stellt die sogenannte Wissen-Zuerst-Erkenntnistheorie (knowledge-firstepistemology) dar. Sie wurde und wird maßgeblich von dem Oxforder Logiker und Erkenntnistheoretiker Timothy Williamson geprägt, hat aber inzwischen eine größere Gruppe von Anhänger/innen gefunden und wird breit diskutiert. Das Programm der Wissen-Zuerst-Erkenntnistheorie hat schon die Kindheit hinter sich und ist inzwischen einigermaßen ausgearbeitet. Es steht im Gegensatz zum Cartesianismus und zu Ansätzen, die die Erfahrung (Erlebnisse, experience) als Ausgangspunkt nehmen, wie es im orthodoxen Evidentialismus der Fall ist. Sie setzt sich auch von einer (orthodoxen) reliabilistischen Tugendtheorie (Ernest Sosa ) ab. Die Wissen-Zuerst-Erkenntnistheorie stellt in gewissem Sinne die ganze Tradition auf den Kopf. Traditionellerweise wurde versucht, Wissen zu erklären. Der Slogan der...

Publication details

Published in:

Grajner Martin, Melchior Guido (2019) Handbuch Erkenntnistheorie. Dordrecht, Springer.

Pages: 87-93

DOI: 10.1007/978-3-476-04632-1_11

Full citation:

Hofmann Frank (2019) „Wissen-Zuerst-Erkenntnistheorie“, In: M. Grajner & G. Melchior (Hrsg.), Handbuch Erkenntnistheorie, Dordrecht, Springer, 87–93.